Heinkel He 70 1:72

m Jahre 1932  bestellte die Swissair das einmotorige Schnellverkehrsflugzeug Lockheed Orion, um es auf europäischen Strecken einzusetzen. Seine hohe Reise-Geschwindigkeit von 293 Km/h verdankte dieses Muster unter anderem neben der Aerodynamik dem neuartigen Einziehfahrwerk. Die Deutsche Lufthansa forderte  nun ein gleichwertiges Konkurrenzmuster. Junkers und Heinkel boten ihre Entwürfe an. Heinkel glaubte zunächst mit seiner He 65 einen geeigneten Entwurf zu haben, musste aber feststellen, dass dieser Typ die geforderten Leistungen nicht erreichen würde. Der neue Entwurf unter, der unter der Leitung von Siegfried Günter entstand, wurde He 70 genannt. Neben aerodynamischen Verfeinerungen erhielt dieses neue Muster ebenfalls Einziehfahrwerk. Bereits am 1. Dezember 1932 startete die He 70  zum Erstflug. Mit einer Geschwindigkeit von 362 km/h war dieses Flugzeug schneller als die Orion. Vor allem konnte es auch den zeitgenössischen Jagdflugzeugen mühelos entkommen. Ab Juni 1934 setzte die Lufthansa die viersitzige He 70 zunächst in der Version A auf sogenannten „Blitz-Strecken“zwischen Berlin und Frankfurt/Main, Köln und Hamburg, später auch auf europäischen Strecken ein. Eine  Aufgabe der He70 war der Zubringerdienst für die Südatlantik-Luftpoststrecke. Die He 70 wurde auf dem Teilstück bis Sevilla in Spanien eingesetzt. Ab 1935 wurde dieses einmotorige Flugzeug von leistungsfähigeren Schnellverkehrsflugzeugen wie der He 111 und der Ju 86 verdrängt.

Eine He 70 wurde nach England geliefert, um bei Rolls Royce als fliegender Prüfstand zu dienen.

Die hohe Geschwindigkeit  weckte auch die Begehrlichkeiten der Militärs und 296 Flugzeuge wurden als Militärische Versionen gebaut.

 

Lange Zeit hatten die Modellhersteller dieses formschöne Flugzeug aus den dreißiger Jahren ignoriert. Die Modellbauer waren auf Airmodels Vacus angewiesen. WK models brachte neben einem Resin-Bausatz eine erste Spritzguß He 70 heraus. Dieser Baukasten war aber nur für erfahrene Modellbauer geeignet. 1988 kam Matchbox mit einem Bausatz auf den Markt, der erst vor kurzem von Revell neu aufgelegt wurde. 3 Versionen können aus den 79 Einzelteilen wahlweise gebaut werden: Neben dem Schnellverkehrsflugzeug He 70 G -1 der Lufthansa ein Aufklärer He 70 F der Legion Condor und eine He 170 A mit Sternmotor der ungarischen Luftwaffe. Natürlich war dies keine „New Mould“ Kit, aber das Modell entstand in einer Phase als Matchbox seien berühmten Gräben schon abgeschworen hatte. Trotzdem ist einige Spachtelarbeit vor allem im Bereich  der Verbindung Tragflächen/Rumpf angesagt. Mein Modell der He 70 G-1 der Deutschen Lufthansa entstand aus dem original Matchbox Kit.

Text und Fotos: Ernst Kögel