2014 Clubabend 21.03.

 

Nach  dem üblichen kurzen offiziellen Teil, die Jahreshauptversammlung im April wirft ihre Schatten voraus, widmeten wir uns den mitgebrachten Modellen.

 

Ernst hatte 2 neue Bausätze, die erst 2014 auf den Markt gekommen sind, dabei. Modelle von Segelflugzeugen sind relativ selten. Das Grunau Baby von  AZmodels in 1:72 stellt eine solche Rarität dar. 1931 an der Segelflugschule Grunau (heute Jeżów Sudecki in Polen) unter der Leitung von Edmund Schneider entwickelt, ist das Baby mit offiziell über 4000 gebauten Exemplaren immer noch das meistgebaute Segelflugzeug der Welt. Es ist in Holzbauweise gehalten und diente in allen deutschen Segelflugschulen vor 1945 als Schulflugzeug. Außerdem wurde dieses Flugzeug auch in anderen Ländern in Lizenz gebaut, Bausätze wurden verkauft, die in den Werkstätten der Segelflugclubs zusammengebaut werden konnten oder die Clubs bauten sich ihr Flugzeug nach Plänen selbst. AZ bringt gleich mehrere Kits von diesem wichtigen Typ auf den Markt, die sich aber nur durch die Decals unterscheiden. Jeder Kasten enthält 2 komplette Bausätze und mehrere Decaloptionen. Bisher gab es diesen Typ nur als Vacu- oder Resin –Modell unter anderem von Airmodel. Der Spritzgussbausatz ist aber einfacher zu bauen und preiswerter. Lediglich die Cockpitverglasung, die aus einer Klarsichtfolie ausgeschnitten  und angepasst werden soll, bietet Anlass zur Kritik. Ernst wird seine ersten zwei Babys mit Kennzeichen der Segelflugschule in Rothenbergen bei Gelnhausen versehen.  Anfangs flogen dort die Segler mit der Kennung WL-XII-…, ab Juni 1943 mit Balkenkreuz und 4-Buchstaben Kennung z.B. LB+FB in heller Lackierung (Elfenbein) später mussten auch die Segelflugzeuge getarnt werden. Die Informationen hatte sich Ernst in Friedhelm Wagners leider inzwischen geschlossenem Privatmuseum in Hailer-Merholz besorgt.

 

Die Lockheed C-140 Jetstar von Roden in 1:144 stellt eines der ersten Geschäftreise- , „Biz“- Jets dar. Der Jetstar wurde 1957 auf eine Ausschreibung der USAF konstruiert, die ein schnelles Verbindungsflugzeug suchte und damit die Entwicklung der Biz-Jets subventionierte. Auffallend sind die 4 Strahltriebwerke am Heck und die Tanks in Gondeln in den Tragflächen. 1962 erhielt die US Luftwaffe die ersten Exemplare. Insgesamt wurden 204 Jetstars gebaut. Auch die Bundesluftwaffe beschafft die C-140 als VIP Transporter für Kurz-und Mittelstrecken. Die privaten Nutzer haben das Flugzeug mit einer Vielzahl von bunten Lackierungen versehen. Außerdem flog ein Jetstar für die NASA und mehrere Airlines (z.B. TWA) hatten diesen Typ im Einsatz. Roden hat eine schöne Replik des Jetstars geschaffen. Besonders gefallen hat Ernst, dass Roden die Kabinenfenster aus Klarsichtteilen darstellt und sich nicht wie viele andere Hersteller auf „schwarze Flecken-Decals“ zur Darstellung der Fenster beschränkt. Die einzige Enttäuschung stellen die Decals dar: Angesichts der vielen möglichen bunten Jetstars legt Roden nur ein Minisheet zum Bau eines vollgetarnten USAF Jetstars bei. Aber Harald Hensel (Hahen) bietet bereits ein Sheet für die Bundeswehr C-140 auf seiner Web-Seite an.

 

Bei Stefan konnten wir wieder einmal ein Projekt kurz vor der Fertigstellung besichtigen. Seinen  Lancia Stratos von Hasegawa hatte er uns bereits im November 2013 als angefangenes Modell vorgestellt. Jetzt ist das Modell bereits lackiert und mit Decals versehen. Die  Decals stammen teilweise aus dem Kit, teilweise aus dem Satz vom Racing 43. Das Modell stellt einen Stratos, der 1975 bei der Rally Monte Carlo fuhr und von Alitalia gesponsert wurde. Allerdings sind noch Spuren des vorherigen Sponsors Marlboro zu finden. Verschiedene Innenflächen wiesen noch die Marlboro-rote Lackierung auf. Obwohl das Fahrzeug dafür bereits zugelassen war, fuhr dieser Stratos die Monte Carlo noch ohne Spoiler mit. Hasegawa hat den Innenraum etwas vernachlässigt, weil man später ohnehin keine Details mehr erkennen kann. Stefan hat jedoch 2 Karosserien zersägt  um auch Motordetails zeigen zu können. Der Motor stammt aus einem Fujimi Bausatz und wurde mit Ätzteilen von Racing 43 gesupert. Andere Kleinteile kamen aus der Ersatzteilkiste und vom Baumarkt. Die makellose Lackierung sollte nicht verschmutzt werden. So wird das Modell einen Lancia Stratos in sauberen Zustand vor dem Rennen darstellen. Wahrscheinlich werden noch Mechaniker, ein Wagenheber und andere Werkzeuge die Szene beleben.

Aber Stefan präsentierte uns auch ein neues Projekt. Der neue Porsche 923 „Jägermeister“ von Tamya weckte sein Interesse. Viele befürchteten, dies sei eine Neuauflage des ESCI Modells, aber es ist eine Eigenentwicklung von Tamya eigentlich ohne Fehl und Tadel. Stefan möchte aber die DTM-Version in ein Rally -Fahrzeug umbauen. Neue Teile dazu hat er auch schon beschafft:  Kleinere Front- und den neuen Heckspoiler gibt es von Renaissance aus Resin. Auch neue Felgen werden benötigt, die er uns zeigen konnte.

 

Reiner hat seine Militärsammlung mit einem Opel Blitz von Academy 1:72 vervollständigt. Der Bausatz enthält das Stahlführerhaus und die Holzkabine. Allerdings gefielen ihm Academys Teile für die Stahlkabine nicht und er fand, dass man die Holzkabine ohnehin seltener gebaut sieht  Außerdem hat er diese Version im Technik-Museum in Sinsheim gesehen. Deshalb entschied er sich für diese Version. Nicht nur wegen der beiden Führerhäuser ist der Academy Bausatz sehr gut ausgestattet. Er enthält zum Beispiel auch einen kompletten Motor, was im Maßstab 1:72 nicht selbstverständlich ist.  Lediglich die hinteren Felgen mussten etwas nachgearbeitet werden. Außerdem lagen die Nummernschilder nur als Decals bei. Reiner hat sie mit dünnem Plasticsheet unterlegt. Zudem fehlte der Schriftzug “Opel Blitz“ auf dem Kühler. Opel hatte wohl darauf bestanden, damit diese Firma  nicht mit ihrer  unrühmlichen Vergangenheit als LKW- Lieferant für Hitlers Angriffskriege zusammengebracht würde. Reiner hat sein Modell Sandgelb über alles lackiert, wie es ab  Mitte des zweiten Weltkrieges üblich war und leicht verschmutzt.

Viel zu schnell war es wieder 23 Uhr und Peter konnte uns leider nichts mehr über seine neuesten Warhammer- Kreationen berichten. Dies wird er hoffentlich im April nachholen.