NATO Tiger Meet 2014

 

Revell  und auch Hasegawa haben eine Vielzahl von modernen Kampfflugzeugen in Sonderlackierungen im Angebot. Neben Jubiläen oder Ausserdienststellungen taucht der  Begriff Tiger Meet immer wieder auf.  Nicht wenige Modellbauer zweifeln diese Sonderanstriche an. Aber es gibt diese bunten Vögel tatsächlich und sie werden auch geflogen.

Was ist das Tiger Meet? Seit 1961 treffen sich  Abordnungen aller NATO Fliegerstaffeln, die eine Raubkatze im Wappen führen, einmal im Jahr auf der Basis eines Tiger-Verbandes, um mehrere Tage gemeinsame Übungen abzuhalten. Dabei sind gerade die unterschiedlichen Flugzeugtypen, Nationen  und Spezialaufgaben der Teilnehmer von Vorteil.  Die teilnehmenden Einheiten versuchen sich  aber meistens nicht nur durch ihre fliegerischen Leistungen zu übertreffen. Natürlich spielen  auch  die sozialen Aspekte bei solchen Events eine große Rolle. Der Team Spirit ist wichtig. Für Modellbauer und Luftfahrt Fans ist aber vor allem interessant, dass ein oder mehrere Flugzeuge jeder Einheit  einen bunten Sonderanstrich im Tiger Look erhalten. Das können Tigerstreifen über Rumpf, Leitwerk oder Zusatztanks, Sondersticker oder eine kunstvolle Vollbemalung sein. Der beste Anstrich wird dann prämiiert. (dies ist dann oft  das Vorbild für  Revells bunte Modellle).

 Seit 1961 hat sich Einiges verändert; Mit dem Ende des kalten Krieges wurden viele der traditionellen Tiger-Staffeln aufgelöst oder über den Atlantik zurückverlegt. So fehlen die Kanadischen F-18 oder die „Eifel-Tigers“  F 15 der USAF, gleichzeitig versuchte man in den USA eine Parallelveranstaltung, Tiger Meet Of The Americas (TMOTA), zu installieren. . Dafür sind heute Tigerstaffeln der neuen östlichen NATO Staaten Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei gerne gesehene Mitglieder der Tiger Association und bereichern das Tiger Arsenal mit neuen Typen wie Mil 24 „Hind“,MiG29 oder Saab Gripen. Auch Nichtmitglieder der NATO wie Österreich und die Schweiz entsenden seit einigen Jahren  Flieger zu den Tiger Meets.

 

Während 2012 und 2013 die Meetings auf dem für den normalen Flugzeugfan schwer erreichbaren Flugplatz in Ørland Norwegen stattfanden, war 2014  das Taktische Luftwaffengeschwader 51 in Schleswig – Jagel Gastgeber. Zwischen dem 16. Und 28. Juni 2014 waren bis zu 50 Gastflugzeuge aus 10 Nationen in Jagel versammelt.  Je 2500 Flugzeugfans hatten an 2“Spotterdays“ die Möglichkeit , die Flugbewegungen auf dem Platz zu erleben. Allerdings gab es auch außerhalb des  Zaunes gute Fotopositionen. Leider spielte das Wetter an dem von mir gebuchten Datum nicht mit: Starke Bewölkung, böiger Wind bis Stärke 8 und zum Glück meist nur kurze Regenschauer  erschwerten das Fotografieren der Jets. Außerdem wurden  wegen der Wetterlage kurzfristig verschiedene Übungen vor allem über See  gestrichen. Allerdings kamen die Veranstalter den aus ganz Europa angereisten Tiger Fans entgegen und ließen alle teilnehmenden Flugzeuge, auch die die zu keiner Übung starten durften, an den Fotografen vorbeirollen. Dabei zeigte sich gelegentlich sogar die Sonne. Ansonsten kamen die bunten Anstriche im norddeutschen Grau meist nicht so gut zur Geltung.

 

 Neben dem schwarzen Panther der Gastgeber und einer Rafale der EC1/7 fiel vor allem ein Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 (ehemals JG 74) in Vollbemalung auf, der auch prompt den Preis für die beste Lackierung erhielt.  Für die Preisträger ist dieser Sieg ein besonderer Ansporn. Die Neuburger haben nämlich die Tiger Tradition der Tiger Staffel 321 des aufgelösten JABOG 32  als „Bavarian Tigers“ übernommen und 2014 erstmals an einem Tiger Meet teilgenommen.

Leider soll das nächste Tiger Meet wieder weit weg,  auf der Konya AFB  in der Türkei stattfinden.

Text und Fotos: Ernst Kögel