2014 Clubabend 08.08.
Der offizielle Teil, in dem vor allem verschiedene Aktivitäten der Vereinsmitglieder zur Sprache kamen, war relativ kurz: Johannes berichtete vom Expertentag in Mainz, Ernst von den Sommertauschtagen der Luftfahrt in Schwanheim. Stefan hat inzwischen seine Eindrücke vom Miniatur-Wunderland in Hamburg auf unserer Homepage veröffentlicht.
Reiners neuestes Modell, ein Toyata Land Cruiser im Maßstab 1:43 von Gaffe, gab Anlass über Lackiertechnik und Laserdecals zu diskutieren. Zuerst hat Reiner die Karosserie weiß gespritzt, nach dem Trocknen entsprechend abgeklebt und dann die rote Farbe aufgebracht. Da die Laserdecals nicht voll decken, musste die Farbgrenze sehr genau definiert werden. Die Laserdecals sind sehr dünn und müssen vorsichtig verarbeitet werden. Außerdem haben sie einen durchgehenden Trägerfilm und müssen vor dem Einweichen einzeln ausgeschnitten werden. Wie wir an seinem Modell sehen konnten haben sich seine Mühen gelohnt. Ansonsten war er voll des Lobes über das Gaffe Modell, da es gut gegossen war und eine Menge Zubehör enthielt. Eigentlich fehlen nur noch die Räder, dann hat Reiner wieder eine Lücke in seiner Paris-Dakar Sammlung geschlossen.
Da inzwischen mehrere Lancia Stratos fertig sind, hat Stefan Raum für neue Projekte. Von Italien geht es nach Frankreich: Mehrere Renaults in 1:24 will er bauen. Tamya hat einen schönen Renault Alpine herausgebracht und die Teile in mehreren Kits vermarktet. Der Alpine war die Sport- und Rally-Version des Renault R8, einer biederen Familienkutsche. Fahrwerk und Heckantrieb wurden übernommen, mit einer neuen Kunststoffkarosserie war das 1971 erschienene Fahrzeug leichter und hatte äußerlich nichts mehr mit dem R8 zu tun. 1973/74 wurde der Alpine nochmals verbreitert. Diese Version hatte Heller recht früh herausgebracht. Da er mit dem Heller Kit nicht zufrieden war, baute Stefan ein zweites Tamya Modell unter Verwendung von aus dem Heller Modell ausgeschnittenen Teilen in die spätere Version um. Inzwischen gibt es zwar auch ein Resinmodell eines russischen Modellbauers, das im Internet vertrieben wird, allerdings enthält dieser Bausatz viel Zubehör, von dem Stefan nicht überzeugt ist. Außerdem ist es viel befriedigender, den Umbau selbst zu machen, als einen fertigen Umbasusatz zu kaufen. Einige Fragen zum Original konnte er bei der diesjährigen Eifel Rally in Daun vor Ort klären, etwa die Frage, wo die Tanks genau lagen. Für das Finish der Modelle hat Stefan schon Decals von Studio 27 angeschafft.
Neben den Sport- will Stefan aber auch die normale Straßenversion, den Renault R8 bauen. Auch diesen Typ hat Heller vor Jahren herausgebracht. Als der Kit erstmals in die Läden Kam war er auf der Höhe der Zeit, inzwischen, das zeigen die Tamya Kits, ist der Formenbau doch viel weiter fortgeschritten. So ist die Karosserie schwierig geteilt und leider auch etwas verzogen. Interessant fanden wir, dass Reifen und Sitze aus Moosgummi hergestellt sind. Da wohl nur an diesem Gußast Platz war, hat man auch Teile der Auspuffanlage und die Überrollbügel aus diesem Material hergestellt. Hier ist Eigeninitiative gefragt.
Einmal hatte uns Hans einen gesuperten Wiking BMW 2002 in 1:87 mitgebracht. Er hat Schalensitze, Sicherheitsgurte und Überrollbügel in das kleine Modell eingebaut. Umlackiert hat er seinen BMW nicht, aber mit Ätzteilen und Decals aufgewertet.
Als zweites präsentierte er uns Bananen in 1:22,5, die er für einen Freund, der eine LGB Bahn betreibt, gefertigt hat. Motive aus dem Film „Ich unverbesserlich“ hat er in seine Anlage eingebaut und brauchte entsprechende Bananen. Hans hat die kleinen Früchte aus Fimo hergestellt.
Peter entführte uns wieder einmal in die Welt der Space Marines. Einige Figuren zum Thema Kampf der Space Marines gegen die Orks hatte er schon zusammengebaut aber noch nicht bemalt. Fertig bemalt und verschmutzt ist dagegen ein Kampf-Buggy. Analog dazu möchte Peter einen Mannschaftstransporter bauen. Allerdings sucht er hierzu die geeigneten Räder.
Dann stellte er uns ein Produkt vor, das er bei Ikea gefunden hatte: Aus Sällan Dekorstäbchen können schöne Stämme für Miniaturbäume entstehen.
Da er seine mitgebrachten Modelle in der Vergangenheit öfter in einem leeren Karton der Platz C46 dabei hatte, wollte Ernst diesmal den Bausatz, der normalerweise in diesen Kasten gehört zeigen. Die Curtiss C46 Commando war als Verkehrsflugzeug geplant, wurde aber im zweiten Weltkrieg als Transporter eingesetzt. Seltener in Europa, hauptsächlich zur Versorgung der Alliierten in China flog sie „over the hump“, den Himalaya von Indien und Burma nach China. Wie andere überzählige Transportflugzeuge wurden auch viele C46 nach 1945 demilitarisiert und an zivile Nutzer verkauft. Vor allem als Frachtflugzeuge wurden sie eingesetzt. Auch die neue Lufthansa leaste 3 C46 bei Capitol Airways. Eines dieser Flugzeuge fliegt heute noch bei Buffalo und ist in der Doku-Serie „Ice Pilots“ öfter im Fernsehen zu bewundern. Ausgerechnet Japan , der ehemalige Kriegsgegner der USA übernahm eine große Anzahl C46 für seine Streitkräfte und setzte relativ lange ein. Deshalb hat Platz wohl dieses Flugzeug im Airliner Maßstab 1:144herausgebracht. Platz hat bei Modellbauern einen sehr guten Ruf, der sich auch bei diesem Bausatz bestätigt. Die Teile fallen fast von selbst zusammen. Lediglich die Kabinenfenster hätte Ernst gerne aus Klarsichtmaterial gesehen. Die Decals erlauben den Bau fast aller Japanischen und einem USAF Flugzeug. Ernst möchte aber ein Lufthansa Flugzeug bauen. Die Decals hat er sich bei Harald Hensel (Hahen) schon besorgt. Als Größenvergleich hatte er den Rumpf einer C47 / DC3 von Roden mit. Sein erstes Modell hatte er bereits in einer früheren Sitzung vorgestellt. Bei diesem neuen Rumpf hat Ernst eine Inneneinrichtung aus Plastic Sheet eingebaut..
Das zweite Flugzeug, die Pilatus PC21 in 1:72, kommt von 3DBlitz, einem neuen Herrsteller. Allerdings scheinen die Formen aus der Tschechischen Formenschmiede MPM/Special Hobby zu stammen. Der kleine Turboprop Trainer ist gut gelungen und recht passgenau. Jedoch sind, wie bei anderen Modellen von MPM und Special Hobby, beim Fahrwerk einige Schikanen eingebaut. Die Haupt-Fahrewerksbeine sind unnötig oft geteilt. Wahrscheinlich muss man diese Teile verstiften oder anders verstärken, damit das Modell sich später "auf den Beinen hält".
Inzwischen war es 23 Uhr und wir mussten unseren Vereinsabend beenden, bevor wir Roberts SDKFZ 232 in 1:48 und 1:35 begutachten konnten. Das werden wir im September nachholen.