2015 Clubabend 13.02.
An unserem letzten Vereinsabend im Bürgerhaus Bornheim (ACHTUNG : Ab März treffen wir uns im Haus Ronneburg!) gab es nur einen kurzen offiziellen Teil.
Als erstes gestaltete Stefan einen Mini Workshop zum Thema Alu-Lackierungen: In der Vergangenheit hatte er uns bereits von Lack der Firma MIPA berichtet, die auch Alu-Lack anbietet. Um verschiedene Effekte zu testen, kaufte er sich einen Satz Plastiklöffel und beschriftete sie auf der Innenseite , wie er sie behandeln wollte. So grundierte er mit schwarz glänzend oder matt, weiss glänzend oder matt. Dann spritzte er den MIPA ALulack- Ein Löffel wurde ohne Grundierung lackiert. Bereits da zeigten sich große Unterschiede. Einige Proben Übernebelte er dann noch mit Klarlack. So lassen sich viele Aluschattierungen darstellen. Zum Vergleich lackierte er noch einige Proben mit Alclad. Dabei erwies sich der MIPA Lackals grifffester. Außerdem ist er billiger. Allerdings kann man es nur in größeren Gebinden kaufen. Dies ist aber kein Problem, wenn sich mehrere Modellbau zusammentun und die große Dose untereinander aufteilen.
Johannes referierte über sein neustes Projekt: Fahrzeuge und Waffen der Belgischen Armee vor dem zweiten Weltkrieg in 1:35. Im Gegensatz zu den Niederlanden, die viele Deutsche Fahrzeuge verwendete, fuhren in Belgien vor allem Französische und US Fahrzeuge (Ford und Chevrolet), die allerdings in Belgien in Lizenz gebaut wurden. Leider gibt es von diesen Fahrzeugen keine Modelle im Handel. So führte uns Johannes in die Kunst des Scratch-Baues ein: Er paust die Pläne auf Butterbrotpapier um und schneidet dann die Teile aus Plastik-Platten nach diesen Zeichnungen aus und baut sie zusammen. Dabei ist es ein Vorteil, dass die Armeefahrzeuge dieser Zeit fast nur gerade Wände haben, die man aus Platten gut darstellen kann. Die Räder hat er allerdings von handelsüblichen Bausätzen abgegossen. So präsentierte er uns Modelle in unterschiedlichsten Fertigungs-Stadien. Vor allem bei den Modellen im „Rohbau“ konnten wir seine Technik studieren.
Bereits fertig lackiert war der Latil TL6 und der Brüssel TAL 3Tonner sowie ein Ford A Tankwagen, den er aus einem GAZ (der ja eine sowjetische Lizenzausführung des Ford war) umgebaut hat. Aus einem Vacu von Schmidt entstand der Tankanhänger. Der Scheinwerfer ist wiederum ein Eigenbau. Der Scheinwerfer selbst entstand aus dem passenden Deckel einer Sprühdose, den er auf die Lafette einer Bronco Bofors FLAK montiert hat. Wir freuen uns auf weitere Eigenbauten aus Johannes Fahrzeug-Werkstatt.
Winzig klein war das Mitbringsel von Hans. Seine Fahrräder in 1:87 sind Foto-geätzte Bausätze der Firmen Hauler und Weinert. Hans hat die beiden Räder, die aus mehreren kleinen Teilen bestehen, gelötet. Dabei hat jeder der beiden Hersteller die Aufteilung der Einzelteile anders gelöst. Beide Modelle haben Vor-und Nachteile, so kann man nicht sagen welches der bessere Bausatz ist. Außerdem stellt das Weinert Rad ein Lastenfahrrad dar.
Reiner ließ sich von Stefans Berichten über den Lancia Delta Integrale inspirieren und hat ein Metall-Modell von Racing 43 in 1:43 erstanden. Er will aber natürlich eine Safari Version , die bei der Paris-Dakar gefahren wurde, bauen. Leider ist die Quellenlage sehr schlecht. Wir sind gespannt, den Fortgang dieses Projektes zu verfolgen.
Stefans Porsche-Projekte in 1:24 werden immer konkreter. Er wollte ja zunächst den Hasegawa Jägermeister Porsche in eine Rally-Version umbauen. Dazu hatte er sich bereits Umbauteile beschafft. Inzwischen gibt es aber einen sehr teuren Resin-Komplett-Bausatz von Arena von der gewünschten Version und es zeigte sich, dass an dem Hasegawa Modell noch mehr verändert werden müsste als Kühler, Spoiler und Felgen. Auch die Radkästen sind anders geformt, was sich nur schwer umbauen lässt. So wird er wahrscheinlich den Hasegawa Porsche doch aus dem Kasten natürlich gesupert und die Rally-Version aus dem Resin Kit die bauen. Ausserdem bietet sich der Resin Bausatz für eine Wartungsszene an, da der komplette Motor und viele andere Innen-Details beiliegn, die dem Hasegawa Kit fehlen.
Eine dumme Überraschung erlebte er bei dem dritten Bausatz, den er uns präsentierte: Er will seinen neuen Toyota Prius als Modell im Maßstab 1:24 bauen und besorgte sich den Fujimi-Bausatz. Der Kit ist zwar gut gemacht. Was Stefan aber nicht bedacht hatte, dass das Modell als Rechtslenker verkauft wird, weil in Japan Linksverkehr herrscht. Sein Toyota, das Vorbild des 1:24er Modells, das gebaut werden soll, ist natürlich ein Linkslenker. Wir diskutierten daraufhin, wie man die Armaturen für einen europäischen Linkslenker umbauen kann. Auch die Beschriftung des grossen Vorbilds soll auf dem Modell erscheinen. Für die Decals hat sich der Hersteller der 1:1 Beschriftungen angeboten. Sollten dort Decals preisgünstig und für uns Modellbauer brauchbar gedruckt werden, will er uns darüber berichten.
Peter hat seine Warhammer Figuren weiter gebaut. Der Veteranen- Sergant ist bereits bemalt. Vor allem die vielen Details bilden dabei eine Herausforderung. Probleme hat er noch mit seinem Greiff. Wir diskutierten, wie man das Fell darstellen könnte. Eine Idee war, eine Begrasungsanlage für die Modellbahnanlage zu verwenden und die Figur mit Streumaterial zu behandeln.
Ernsts A318 in 1:144 kam vielen wie ein Modell aus dem Kasten vor, ist aber ein einfacher Umbau: Zwar gibt es von der kleinsten Variante der A320-Familie inzwischen einen relativ teuren Bausatz von Eastern Express. Ernsts Modell wurde aber aus einem Revell A319 (natürlich könnte man auch einen A320 oder 321 entsprechend ändern) umgebaut. Dazu wird der Rumpf vor und hinter der Fläche zersägt, gekürzt und wieder zusammengeklebt. Allerdings musste Airbus wegen des kürzeren Rumpfes zur Längsstabilität auch das Seitenleitwerk erhöhen, was auch im Modell dargestellt wurde. Die ärgerlichste Arbeit für den Modellbauer ist das Entfernen der zusätzlichen falschen Landeklappenschienen, die Revells Formenbauer von der A321 Tragfläche übernommen hat. Auch wer einen A320 oder A319 aus dem Revell- Kasten bauen will, kommt um diese Schnitzerei nicht herum. Dies muss sehr vorsichtig geschehen. Geht man zu stürmisch mit dem Bastelmesser um, kann die ganze Tragflächenhinterkante ausbrechen, wie es Ernst auch schon passiert ist. Ansonsten sind Revells kleine Airbusse ja problemlos zu bauen und gut detailliert. Ernst hat noch ein Cockpit eingebaut, damit man nicht durch das Modell hindurchsehen kann. Der A318 wurde bereits einmal weiß lackiert, allerdings zeigten sich da kleine Mängel, die nochmals verspachtelt und verschliffen wurden. Die Air France Decals von Nazca liegen jedenfalls schon für den kleinen Flieger bereit. Und so soll er aussehen, wenn er fertig ist: