2017 Clubabend 10.02.
Im offiziellen Teil ging es einmal mehr um die Teilnahme an der Modellbauausstellung von Wilnsdorf und die Verteilung der Vereinsdecken und –Tischläufer. Pascal und Peter Engelhardt berichteten von der Nürnberger Spielwarenmesse 2017. Insgesamt hatten sie den Eindruck, dass der Maßstabsmodellbau etwas weniger präsent war. Einige große Namen fehlten. Auch den Publikumsandrang vergangener Jahre suchte man dieses Jahr vergeblich. Die strengen Einlasskontrollen vergangener Jahre haben wohl ihr Ziel erreicht, dass sich fast nur noch Fachbesucher auf den Weg machen. Allerdings hat diese Messe auch für viele Modellbauer ihren Reiz verloren: Im Internet kann man die künftigen Neuheiten schon seit Dezember des Vorjahres begutachten während früher viele Hersteller ihre Pläne in Nürnberg verkündeten. Außerdem gibt es konkurrierende Messen zum Beispiel im Sommer Shizuoka in Japan wo asiatische Hersteller ihre Neuheiten vorstellen. Trotzdem war der Besuch der Nürnberger Spielwarenmesse auch 2017 ein Erlebnis.
Kommen wir jedoch nun zum Plastik.
Bereits im November 2016 hatte uns Johannes sein neuestes Projekt, die Polnische Armee bis 1939 im Maßstab 1:35, vorgestellt. Inzwischen hat er wieder einige neue Fahrzeuge fertiggestellt, andere sind im fortgeschrittenen Bauzustand. Unter den 12126 LKW die Polens Armee im Sommer 1939 zur Verfügung standen waren Ford, Gaz, Renault, Ursus und Polski Fiat. Der Gaz M1 ist von Zvesda. Einen schönen Ford T hat ICM in seinem Angebot. Ursus und Polski Fiat sind Eigenbauten nach Plan. Lediglich Räder, Motoren , Lampen und andere Kleinteile wurden abgegossen.
Auch von den Fortschritten von Stefans Porsche Projekt konnten wir uns überzeugen. Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legte er jedoch auf das Thema Figuren. So tauschte er sich lebhaft mit dem Inhaber von GF Design aus, was zur Verbesserung der Fahrerfiguren führte. Die Arme der Fahrer waren zum Beispiel zu kurz, weil sie an einen anderen Fahrzeugtyp angepasst waren. Auf Nachfrage produzierte GF Design Fahrer mit Armen, die jetzt zum Porsche passen. Auch neue Köpfe mit und ohne Helm bzw. Helme für die Ablage entstanden auf Stefans Nachfrage. Er verwendete erstmals Revell Aqua Farben und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Overalls der beiden Figuren glänzen noch da dieser Blauton nur glänzend zur Verfügung stand. Eine Schicht Mattlack wird diesen Mangel hoffentlich beheben.
Inspiriert durch den Revell Fahrzeugsatz in 1:144 möchte Reiner seine Bundeswehr Sammlung in 1:144 erweitern. Diesmal hat er uns den Bausatz der H- 21 von Mini Wings mitgebracht. 32 Stück flogen bei der Bundeswehr 1957 bis 1972. Allerdings stand dieser Trnsport-Hubschrauber, der wenig schmeichelhaft "Bimskuh" oder wegen seiner Form "Banane" genannt wurde, im Schatten der H-34. Aber auch der H-21 bewährte sich bei Einsätzen während der Flutkatastrophe in Hamburg von 1962. Der Mini Wings Bausatz besteht aus Resin. Ob die Resin Fahrwerkstreben den Rumpf auf Dauer halten werden? Die Cockpitverglasung ist tiefgezogen. Leider liegen nur US Decals bei. So muß er sich Eiserne Kreuze, Nummern und den Schriftzug „Heer“ noch besorgen. Bis das Modell so aussieht wie das Original, das Ernst im Luftwaffen Museum in Berlin Gatow fotografiert hat, wird er noch viel Arbeit und Geduld aufbringen müssen. Auch die H-34 von Mini Wings steht auf seiner Wunschliste.
Pascal hatte 2 neue Projekte in 1:24 mitgebracht, für die er aber erstmel nur die Bausätze und "After Market" Teile zusammengestellt hat. Da er gerne eine Corvette bauen würde, hatte er sich zunächst nur den Revell Germany Bausatz und einen Resin- Umbausatz von C1 besorgt. Der Kunststoff dieses Kits in rotem Plastik ließ sich jedoch nur schwer bearbeiten. Er war vom Hersteller nochmals mit einem Klarlack überzogen worden. Es stellte sich heraus, der Easy Kit von Revell USA, in gelbem Plastik gespritzt, sich wesentlich besser bearbeiten ließ. Seine Corvette wird also aus der Karosserie des Easy Kit entstehen, die mit vielen Teilen der Revell Germany Ausgabe gesupert wird. Auch neue Felgen hat er sich bereits besorgt. Außerdem stellte er einen Lamborghini Aventador von Fujimi mit dazugehörigem Breitbau-Umbausatz vor.
Robert ließ uns an den Fortschritten seiner beiden 1:72 Abschleppfahrzeuge von IGB teilhaben. Beim Chevrolet sind einige Baustufen hinzu gekommen. Der Diamond Wrecker macht im zusammengesteckten Zustand eine gute Figur. Klar, dass Robert die Teile gekonnt gealtert und verschmutzt hat.
Ernst hatte sich schon länger für entmilitarisierten Kampfflugzeugen aus dem Ersten Weltkrieg interessiert. Ein neues farbenfrohes Abziehbid von Arctic Decals gab den Ausschlag sich mit dem 1:72er Fokker DVII von Revell zu beschäftigen. Während das Deutsche Reich alle Flugzeuge vom Typ Fokker DVII an die Alliierten ausliefern musste, flog dieser Typ im Ausland nach dem Krieg weiter. Vor allem in Belgien, wo viele DVII von den Deutschen zurückgelassen werden mußten, wurden sie auch zivil genutzt. So zählten Fokker DVII zur Erstausstattung der belgischen Sabena, die ihre DVII mit dem Deutschen Lozenge Tarnstoff zivil einsetzte. Die Bewaffnung wurde ausgebaut und teilweise ein zusätzlicher Passagiersitz eingebaut, so auch bei der OO-AMH, die aber viel bunter als die Sabena Flugzeuge ist. Der Modellbauer muß also die MGs weglassen, die Öffnung dafür im Rumpf verschliessen und einen zweiten Sitz einbauen. Zwar haben die neueren Roden Modelle den Revell Oldies aus den 60er Jahren den Rang abgelaufen. Trotzdem kann sich Revells DVII, der öfter neu aufgelegt wird, immer noch sehen lassen. Der etwas später erschienene Esci Bausatz, den Ernst ebenfalls im Gepäck hatte, erscheint etwas globig.