2018 Clubabend 11.05.

 

Natürlich forderte der Brückentag seinen Tribut. Mehrere Mitglieder hatten sich entschuldigt. Im kurzen offiziellen ging es nochmals um Jahreshauptversammlung am 8.Juni. Reiner und Ernst berichteten über die Ausstellung der Modellbaufreunde Siegen in Wilnsdorf(Ein Bericht steht hier). Hans hatte die Intermodellbau in Dortmund besucht und referierte seine Eindrücke. Insgesamt war die Show „übersichtlicher“ als in den Vorjahren. Trotzdem gab es viele sehenswerte Highlights. Vor allem im Modellbahn- und RC-Bereich gab es viel zu sehen.  Allerdings war der Plastikmodellbau etwas weniger präsent. Dann beschäftigten wir uns mit dem mitgebrachten Plastik.

 

 

Hans hatte 2 Winzlinge in 1:87 dabei: Wenig Arbeit musste er in den Renault Galiant von NAVA bzw. Nouref investieren. Er feilte die Wände dünner und alterte das Fertigmodell mit Revell Acrylfarben.

 

 

Wesentlich aufwendiger war da der Teerwagen von Arcitec, obwohl ihn Hans in nur 11/2 Stunden gebaut hat. Das Modell wird in Resin (Tank) mit Fotoätzteilen(Deichsel, Kran, Haken etc.) geliefert. Nach der Montage wurde es schwarz lackiert und verschmutzt. Von Weinert gibt es Teerkübel und anderes Zubehör für eine Straßen-Baustelle. Preiser liefert die Figuren der Arbeiter für ein entsprechendes Diorama. Wir dürfen gespannt sein.

 

Reiner wollte einen M 42 Flakpanzer in 1:87 in seiner Bundeswehrsammlung haben. Von dem seit 1952 auf dem Fahrwerk des M41 produzierten Flakpanzer erhielt das Heer 496 Exemplare, die ab 1956 zu liefen. Erst 1979 wurden die letzten M42 bei der Bundeswehr gegen den Gepard ausgetauscht. Den Plan, das Rocco-Steckmodell zu supern, gab er auf, als er das Trident Modell erhielt. Lediglich die feinen Resin-Bügel ersetzte er durch gebogenen Draht. Der M42 fällt in die Epoche, als alle Bundeswehr Fahrzeuge einheitlich gelboliv RAL6014 gestrichen waren. Nur temporär wurden sie mit weißem Kalk (Winter) oder Lehm überstrichen. Reiner entschied sich für die Standardtarnung. Die Decals stammen von Truckline. Zum Vergleich hatte er den zusammengesteckten Rocco M42 mitgebracht und wir konnten uns von der Überlegenheit des Trident Modells überzeugen.

 

Mit der XF-92 von Mach2 in 1:72 zeigte Ernst ein weiteres X-Flugzeug aus den frühen Nachkriegsjahren. Geplant als überschallschneller Objektschutzjäger mit Deltaflügeln profitierte der Convair Entwurf auch von erbeuteten deutschen Forschungen. So soll  Alexander Lippisch bei der Konstruktion des Flügels mitgewirkt haben. Allerdings wurde der geplante Raketen- oder Staustrahlantrieb fallengelassen und es sollte ein Strahltriebwerk zum Einbau kommen. Der 1947 fertiggestellte Prototyp wurde mit einem Allison J-33 Triebwerk ausgestattet und bis zum September 1948 im Windkanal sowie bei Rollversuchen getestet. Nach dem Erstflug gelangten stärkere Versionen des J-33 mit Nachbrenner zum Einbau, die Leistungen ließen  aber weiter zu wünschen übrig. Die USAF hatte inzwischen mit der F 102 einen weiteren Deltajäger bei Convair in Auftrag gegeben und gab das Flugzeug 1953 an die NACA weiter. In mehreren Spielfilmen trat die XF-92 als MiG auf(„Jet Pilots“ und „Toward the unknown“). Heute steht das Flugzeug im USAF Museum.

Den Kits von Mach2 haftete ein schlechter Ruf an. Der XF-92 Bausatz war fast fehlerfrei gespritzt und ließ sich gut bauen. Natürlich machen fehlende Passstifte den Zusammenbau etwas mühsamer. Aber selbst die Kabinenhaube war mit etwas Polieren fast so klar wie bei einem Großserienmodell.

 

Roberts Königstiger macht weiter Fortschritte, von denen wir uns überzeugen konnten.

Zwei Tiger1 von Academy und Rye Fields Models Hongkong  in 1:35 sind seine neuesten Projekte. Der Academy Tiger ist das einfachere Modell. Es war dann aber doch nicht so passgenau. Die Zimerit-Beschichtung gegen Haftminen wird mit Decals dargestellt. Das sieht besser aus, als man denken könnte, ideal ist diese Darstellung nicht. Die Ketten sind aus Vinyl, also auch recht einfach und sie legen sich nicht optimal an das Laufwerk.

Aufwendiger sind die Ketten bei Rye Field, die aus 1070 Teilen zusammengesetzt werden müssen. Zum Vergleich zeigte Robert noch Ketten von AFV Club und Metallketten von Friul.

Der Zimerit-Anstrich wird bei Rye Field durch Fotoätzteile dargestellt. Robert überlegt, ob er dies aus Miliput , das mit entsprechenden Stempeln geformt wird, imitiert.

Der Rye Field Tiger stellt ein Hybrid-Fahrzeug, aufgearbeitete Panzer mit Teilen verschiedener Serien, dar, wie sie in den Panzertruppenschulen Ende des Krieges benutzt wurden. Die „Gruppe Fehrmann“ war ein Verband aus 5 Panthern und 6 Tigern, die ab 6. April 1945 in Nordwestdeutschland kämpfte. Die Fahrzeuge und Besatzungen stammten von der Panzerlehrdivision Fallingbostel und sind relativ gut dokumentiert.  Am 13.04.1945 war ihr letzter Tiger bei Osterholz in Brand geschossen und die „Gruppe Fehrmann“ Geschichte. Allerdings fielen die meisten Panzer wegen technischer Fehler und Treibstoffmangel aus oder fuhren sich im Gelände fest und mussten aufgegeben werden.

Die Figuren stammen von Alpin und wurden schon bemalt.