2021 Clubabend Oktober

 

Der offizielle Teil dieses Vereinsabends nahm einen breiteren Raum als gewöhnlich ein: Die Jahreshauptversammlung stand an. Die Kasse wurde geprüft, der Vorstand entlastet und wiedergewählt, so dass der offizielle Teil doch schon um 21 Uhr beendet werden konnte und noch etwas Zeit für mitgebrachtes Plastik blieb.

 

 

Endlich mal etwas Maritimes: Reiner zeigte uns sein PBR (Patrol Boat River) von Mach2 in 1:72. Ab 1966 erhielt die US Navy diese leichten Patrouillenboote für flachen Gewässer und Flüsse. Vor allem in im Mekong Delta und den Flüssen Vietnams kamen die PBR zum Einsatz. Die Boote hatten einen glasfaserverstärkten Kunststoff-Rumpf und wurden von 2 225PS Detroit Dieselmotoren angetrieben. Bewaffnet waren sie mit einem 12,7mm Zwillings MG im Bug. Im Heck variierte die Bewaffnung. Neben MGs kamen hier auch Granatwerfer und andere Geschütze zum Einbau. Besonders bekannt wurde dieser Bootstyp durch den Film „Apocalypse now“.

Der Bausatz ist ein typischer Mach2 Kit. Alle Teile zum Bau des Bootes sind zwar da, einige haben aber Versatz und sind deshalb nicht zu gebrauchen, zum Beispiel die Besatzung. Reiner hat einige Teile so bearbeitet, dass er sie verwenden konnte, andere durch Evergreen Profile oder Eisenbahndraht ersetzt. Beim Zusammenbau war die Anleitung für das 1:35er Tamya Modell eine große Hilfe. Eine Miniaturbesatzung gibt es von Germania, die sich Reiner schon bestellt hat.

 

 

Stefan hatte seinen Ford Escort MK1 in 1:24 von Belkits dabei. Das Vorbild wurde 1972 von Roger Clark gefahren.

Der Zusammenbau, den er auch hier  beschreibt verlief größtenteils „out of the Box“. Die Sitze hat er allerdings ersetzt und Figuren eines Tamya Audi mit neuen Köpfen eingebaut.  Probleme gab es bei der der Verglasung. Belkits legt die Fenster in einem Stück bei, das so aber nicht in die Öffnungen an der Karosserie  passen will. Erst als er das Glasteil in die einzelnen Fenster zersägte, konnte er sie einpassen. Ein anderes Problem stellten die Reifen dar, die nicht auf die Felgen passen wollten. Durch Erhitzen der Reifen und Behandlung der Felgen mit Spülmittel ließen sie sich aufziehen.

 

 

 Ernst hatte zwei Propeller Airliner in 1:144 dabei. Die Vickers Viking, hier im Modell von F-rsin, entstand aus dem Wellington Bomber, der einen Passagierrumpf erhielt. Sie  sollte nach Kriegsende die DC3/C47 ersetzen, allerdings konnten die Airlines die US Flugzeuge billig aus dem Überschuss der Luftwaffen erstehen und sie waren unkomplizierter. So blieb der Viking der ganz  große Erfolg verwehrt. Immerhin wurden 163 Stück produziert. Auch die Lufthansa setzte diesen Typ vor allem für Frachtflüge ein.

Das F-rsin Modell ist ein typisches Kleinserienmodell und wird in verschiedenen Versionen angeboten. Das Plastik ist gleich, die Decals sind unterschiedlich. Ernst hat sich die LH Version besorgt. Mit einiger Nacharbeit kann ein schönes Modell entstehen. Die Fenster liegen allerdings nur als Decals bei.

Die Hawker Siddeley 748 ist ein zweimotoriges Turboprop Passagierflugzeug, von dem 381  Exemplare hergestellt wurden. 1960 fand der Erstflug statt. In der BRD betrieben die Bundesanstalt für Flugsicherung gemeinsam mit der Bundesluftwaffe 7 Vermessungsflugzeuge und die DLT setzte 6 HS748 im Passagierdienst ein. Das Modell von Mark1 ist wesentlich sauberer gespritzt als der F-rsin Bausatz, der Kit ist aber auch eher für erfahrene Modellbauer gedacht. So gibt es keine Haltezungen für Tragflächen und Leitwerke. Die Fenster lassen sich ebenfalls nur durch Decals darstellen. Auch hier gibt es mehrere Varianten zu kaufen, die sich aber nur durch die Decals unterscheiden. In Ernsts Bausatz liegen Abziehbilder für ein DLT Flugzeug bei.

 

 

Michael hatte mehrere Lkws in 1:87 dabei. Es handelt sich um Bausätze und Fertimodelle von Herpa und Kibri, die er umgebaut und –lackiert und gesupert hat. Lackiert wurden die Modelle mit Tamya Farben. Die Decals stammen im Fall des Langneese/Iglo Lasters von Müller.

 

 

Robert hat sich mehrere Corsair Bausätze von Hobby Boss in 1:48 zugelegt. Es handelt sich dabei um die späten Versionen dieses Marinejagdflugzeugs. Die F4U-4 sollte alle Nachteile der früheren Corsairversionen beheben und kam 1945 noch in kleinen Stückzahlen als Jäger zum Einsatz. Haupsächlich wurde diese Variante aber als Jagdbomber im Koreakrieg verwendet. Die F4 U-4 hatte ein überarbeitetes Cockpit und eine stärkere Version des Pratt and Whittney R2800 Sternmotors, der jetzt einen Vierblattpropeller antrieb. Diese Version ist auch korrekt von Hobby Boss dargestellt, allerdings versucht der chinesische Hersteller auch die noch späteren Corsair mit den Formen abzubilden. Hier gibt es einige Fehler. Ab der F4 U-5 wurden etwa die stoffbespannten Teile durch Metallbeplankung ersetzt. Hobby Boss ändert dies aber nicht. Der R2800 ist sehr schön dargestellt und auch das Cockpit ist gut ausgestattet. Robert hat sich aber die 3d Decals von Quinta Studios besorgt und in einem Cockpit verarbeitet. Figuren  liegen  den Bausätzen nicht bei. Robert hat einen Jet–Piloten aus der Ersatzteilkiste umgebaut: Da der Corsair Pilot keine Atemmaske benötigt erhielt die Figur einen neuen Kopf. Wir sind auf den Fortgang des Projektes gespannt.