2022 Clubabend 12.08.
Im offiziellen Teil der Versammlung ging es vor allem um die künftigen Ausstellungen, an denen unsere Mitglieder teilnehmen wollen. Stefan, der leider nicht anwesend sein konnte, hat bereits die Tische für unsere Mitglieder auf der Frankfurter Modell-Autoausstellung am 10. Und 11. September geordert. Wir beschlossen, daß die Vereinskasse die Tisch- Gebühren übernehmen soll. Reiner bestätigte, daß der Kassenstand dies zuläßt. Außerdem teilte er uns mit, daß die Bank eine neue Service Card für unser Konto schicken will, die entsprechend Gebühren kosten wird.
Ernst und Johannes werden beim PMC Main Kinzig ausstellen, hier fallen keine Tischgebühren an. Allerdings steht die Bestätigung noch aus, weil der Anmeldeschluß am 28.08. ist. Dann wandten wir uns den mitgebrachten Modellen zu.
Pascal hat wieder einmal ein Modell in 1:24 mit seinem 3d Drucker ausgedruckt. Er hat die Druckdateien für einen Ford Bronco erworben. Wegen der Größe der Karosserie mußte er sie leicht schräg auf der Druckplatte ausdrucken. Er erklärte uns wie man die Support Struktur setzen kann, das gibt die gekaufte Druckdatei nämlich nicht vor. Probleme gibt es auch beim Verziehen der Bauteile, was man aber mit Wärme korrigieren kann. Schwieriger zu korrigieren sind Schrumpfungsprozesse, die manchmal beim Abkühlen auftreten. Außerdem hatte er noch einen Motor und andere ausgedruckte Teile dabei. Wir waren von der Oberfläche des Ford Bronco angetan, aber Pascal dämpfte unsere Begeisterung. Er hatte die Teile bereits grundiert und verschliffen. Grundsätzlich sind glatte anorganische Flächen, wie Bleche, schwerer zu drucken und müssen nachbearbeitet werden. Bei organischen Vorbildern, etwa Figuren, ist dies einfacher und die Drucktextur fällt nicht auf.
Wolfgang zeigte uns seine Neuerwerbung, einen DKW Munga im N-Maßstab 1:160. Sein Problem ist, das kleine Modell ist in einem Stück gedruckt. Wie soll er jetzt den Innenraum bemalen? Wir wußten auch keinen Rat. Warum hat der Hersteller das Dach oder den Innenraum nicht getrennt gedruckt? Rail in Scale z.B. macht das so.
Uwe hat mal wieder zwei Modelle aus dem Bereich des, wie er es nennt, „alternativen Plastikmodellbaus“ mitgebracht. Es handelt sich um Fahrzeuge, die aus Noppensteinen bzw. sg. Technikbricks gebaut wurden. NEIN, auch wenn es so aussieht, es handelt sich nicht um LEGO-Bausteine!
Zuerst war die Harley-Davidson FatBoy. Wie auf den Fotos zu erkennen ist, erlitt das Modell auf der Fahrt zum Vereinstreffen leider einen Transportschaden. Der Bau selbst ging in wenigen Stunden und völlig problemlos über die Bühne.
Dann kam Uwe die Idee für einen Umbau bzw. ein Custombike. Basis war wieder der Bausatz der FatBoy. Wo man im konventionellen Plastik-Modellbau auf verschiedene Profile, Sheets oder ähnliches zurückgreifen kann und Modifikationen mit Spachteln und Schleifen umsetzen kann, gibt es diese Möglichkeiten beim Bauen mit Noppensteinen nicht. Vielmehr muss man auf den Inhalt seiner Restekiste zurückgreifen. Und der ist meist sehr überschaubar. Uwe musste sich deshalb einige wenige Teile im BlueBrixx-Megastore in Weiterstadt zukaufen.
Allein für die hintere Radaufhängung hat Uwe acht Versuche und zwei Monate gebraucht bis alles funktionsfähig war. In dieser Zeit ist Uwes Achtung vor den MOC-Designern (MOC=my own creation) sehr gewachsen.
Peter zeigte uns seine neusten Erwerbungen aus dem Internet. Unzufrieden war er mit den Space Marines, die er zwar günstig erwerben konnte, denen aber einige Teile fehlten. Er wird wohl seine Ersatzteilkiste plündern müssen.
Zufrieden zeigte er sich mit den beiden Skeletten. Die 3d Drucke kosteten 8,40€.
Robert setzte seine Ausführungen über das Sd.Kfz.223 von Hobby Boss in 1:35 fort. Er präsentierte uns viele bereits montierte und lackierte Baugruppen. Die zugekauften After Market Teile konnten ihn nicht immer überzeugen, So gefiel ihm der Lauf des MGs aus dem Kit besser als das zugekaufte Teil. An den Rädern konnte Pascal die Drucker-Textur erkennen, wahrscheinlich wurden die Urformen mit einem 3d Drucker hergestellt. Das fertige Modell soll dann auf einer Blumenwiese stehen.
Einen Büssing Commodore LKW hatte uns Hans mitgebracht. Das große Vorbild wurde zwischen 1961 und 67 hergestellt. Das Fahrzeug wurde bei einem Radstand von 4,75 von einem 192 PS Motor angetrieben. Hans hat das 1:87er Modell von Brekina gesupert. Leider hat der kleine Kipplaster keine Kippfunktion. Hans hat dies auch nicht nachträglich ergänzt. Aber er hat die Innenausstattung verbessert, neue filigranere Peilstangen hinzugefügt, die alten Scheibenwischer durch neue ersetzt und neue Rückspiegel angebracht. Im Führerhaus sitzt jetzt eine Fahrerfigur und die Vorderräder sind eingeschlagen. Da ihm auch die Brekina Lackierung nicht ganz gefiel, lackierte er Fahrgestell und Pritsche um.
Das fertige Modell steht jetzt entsprechend verschmutzt auf einem Matschdiorama.
Einen Klassiker der Luftfahrt hatte Reiner mitgebracht. Er will aus der Roden C-47 in 1:144 eine DC 3 /C-47 der Deutschen Lufthansa bauen. (mehr über die DC 3 hier und hier) Bereits vor 1945 spielte die DC 3 eine Rolle in der LH Flotte. Die in der Tschechei, Polen und den Niederlanden erbeuteten Douglas wurden der Lufthansa übergeben und intensiv genutzt. Diese konnte sie übrigens dann auch während des Krieges bei der Swissair betreuen lassen. Die LH DC3 bis 1945 waren Passagierflugzeuge mit 2 Wright Cyclone Sternmotoren, deren Cowlings etwas anders aussahen als die der C-47. Die kleineren Passagiertüren waren bei den meisten europäischen DC 3 rechts, Douglas richtete sich dabei aber nach den Kunden- wünschen. Mit der Militarisierung als C-47 wurde die DC 3 standardisiert: Es wurden große Frachttüren jetzt immer links eingebaut, angetrieben wurde die C-47 grundsätzlich von Pratt and Whitney Sternmotoren und insgesamt der Kabinenboden verstärkt. Bei der Wiederaufnahme des Flugbetriebes der Lufthansa 1955 erwarb sie 3 ehemalige C-47, die für den Zivilbetrieb zurück gerüstet waren. Die Flugzeuge blieben bis 1960 im Dienst der LH und wurden dann an Bavaria verkauft. Eine vierte C-47 wurde 1963 von Martinair gechartert, da die Bahn des Stuttgarter Flughafens repariert wurde und das intakte Teilstück für die Convair und Viscounts zu kurz war. Dieses Flugzeug behielt aber seine Holländische Kennung PH-MAA. Inzwischen bietet Harald Hensel (HaHen) für die LH C-47 einen Decalbogen an, der auf das Roden Modell paßt. Der Roden Bausatz selbst ist recht ordentlich detailliert und eine echte Verbesserung zum Minicraft Modell, So war Reiner auch in weiten Teilen mit dem Zusammenbau zufrieden. Allerdings gefielen ihm die Fensterverglasungen nicht. Er fand sie zu dick und schlierig. Deshalb verspachtelte er sie. Er hat sein Modell schon weiß (Autolack aus der Dose) und Silber (Revell aus der Dose) gespritzt und die Fenster schwarz angedeutet
Das Modell ist inzwischen fertig und Reiner hat uns einige Fotos geschickt. Mehr dazu hier.
Ernst hatte wieder eine Rarität aus seinem Bastelkeller mitgebracht: Den Aero Jet Commander von Aurora in 1:72. Das Modell wurde von Aurora 1968 auf den Markt gebracht und gehört nicht zu den besten Kits dieses Herstellers. Allerdings wurde der Bausatz seither nicht wieder aufgelegt. Monogram hat ja viele Formen nach dem Ende Auroras übernommen und neu heraus gebracht. Nicht so den Jet Commander. Auch das große Vorbild war nicht der Erfolg für Aero Commander: Aero Commander entwickelte dieses zweistrahlige Reiseflugzeug für bis zu 8 Passagiere.1963 war der Erstflug Allerdings war AeroCommander inzwischen Teil (Division) von Rockwell, die mit North American zu North American Rockwell fusionierte. North American hatte aber mit dem Sabreliner ein ähnliches Flugzeug in der Produktion. So verkaufte man 1968 das Jet Commander Programm an Israel Aircraft Industries, wo es als Westwind erfolgreich weitergeführt wurde.Das Aurora Modell fällt nach dem Wahlspruch dieses Herstellers „keep it cheap and keep it simple“ aus. Der Jet Commander hat zwar eine Inneneinrichtung mit Sitzen und Bänken, Instrumentenbrett und Steuersäulen, durch die dicke Verglasung kann man aber nichts mehr erkennen. Ernst hat die Klarrsichtteile stark poliert. Tragflächen und Leitwerke hat er dünner vor allem an den Hinterkanten geschliffen. Der eigentliche Zusammenbau ging dann recht zügig voran, jetzt muß das Modell noch lackiert werden. Hier sucht Ernst noch nach einem einfachen Vorbild, für das er die Decals selbst herstellen kann, die Kit Decals sind völlig vergilbt und nicht mehr zu gebrauchen.