HS 30 der Bundeswehr

 

Aufgrund der Erfahrungen der Wehrmacht mit Schützenpanzern sollte auch die Bundeswehr mit Schützenpanzerwagen ausgerüstet werden. Der Schweizer Ableger der Fa Hispano -Suiza wurde mit der Konstruktion eines solchen Fahrzeuges betraut, obwohl keinerlei Erfahrungen mit dem Bau von Panzerfahrzeugen vorlag. Als dieses Projekt startete ging man von einem Volumen von ca. 10. 000 Fahrzeugen aus, obwohl zum Zeitpunkt der Bestellung kein einziger fahrfähiger Prototyp existierte. In den Jahren 1956 und 1957 wurden Zuschüsse in Millionen Höhe für Konstruktion und Produktion zugesagt. 

Es gibt Quellen, die formulieren es so: der zuständige Verteidigungsminister (Franz-Josef-Strauß) hat nach einem Modell aus Holz und Pappe bestellt. 

Der Schweizer Hispano-Suiza-Konzern beauftragte als Generalunternehmer die deutschen Unternehmen Hanomag in Hannover, Henschel Kassel und die British Manufacture and Research Company (BMARC) mit dem Bau der Panzer. Die BMARC mit Sitz in Grantham (Lincolnshire) war eine Hispano-Suiza-Tochter und für den Fahrzeugbau überhaupt nicht ausgerüstet. Sie gab den Auftrag ohne Wissen und Zustimmung Bonns an Leylands Motors weiter, die bis dahin nur Autobusse hergestellt hatte. 

Im Juli 1956 beschlossen der Verteidigungs- und der Haushaltsausschuss in gemeinsamer Sitzung eine Bindungsermächtigung für die Beschaffung von 10.680 Stück des HS 30 in Höhe von 2,78 Milliarden DM. Inflationsbereinigt entspricht dies in heutiger Währung 7 Mrd. Euro. Um die Jahreswende 1957/1958 fanden Probefahrten mit den ersten HS 30 statt, bei denen sich erhebliche technische Mängel zeigten. Es kam zu langen Verzögerungen bei den Auslieferungen, die Bundeswehr erhielt schließlich 2.176 Panzer für 517 Millionen DM zwischen September 1959 und Februar 1962. 

Der HS 30 war bis in die 1970er Jahre bei der Bundeswehr im Einsatz und wurde nach und nach durch den Schützenpanzer Marder ersetzt.Die letzten Exemplare wurden Anfang der 1980er Jahre ausgemustert.

 

Modell

 

Ursprung ist das Roco-Modell im Maßstab 1:87, das ich gesupert habe. Die Scheinwerfer habe ich aufgebohrt, um annähernd eine Linse zu modellieren, ergänzt mit den Tarnscheinwerfern, für die Schutzbügel der Scheinwerfer habe ich Draht verwendet und mir eine entsprechende Biegevorrichtung gefeilt. Der Korb für das Tarnnetz zwischen den Schweinwerfern stammt aus gezogenen Gießästen, die habe ich auch verwendet um die Blinker neben den Positionslampen zu ergänzen.. Das Tarnnetz selbst stammt aus einem Tempo-Taschentuch. 

Die Rückspiegel sind Fotoätzteile und stammen von Weinert. Die Schäkel und ihre Halterungen habe ich an Bug und Heck mit Draht und Plastik-Sheet nachgebildet/nachgerüstet.

Beim Turm habe ich lediglich die Geschützmündung aufgebohr . Die Antenne ist ein Besenhaar.

Sehr umfangreich gestaltete sich der Neuaufbau des Fahrzeughecks. Anhängerkupplung und Kolonnen-Leitkreuz stammen aus dem Fundus von Roco.

Die Heck- Kennzeichenhalterung und Trittstufe sind Eigenbauten aus Plastik-Sheet. Aus Evergreenprofilen habe ich die Rückleuchten hergestellt und auch den Auspuff noch auf gebohrt.

Die Decals stammen von Truckline, die das Gesamtbild vervollständigen.

Modell und Fotos: Reiner Eube

 

Zum Vergleich hier das "unbehandelte"Roco Modell.

Fotos: Ernst Kögel