2024 Clubabend 14.06.
Obwohl gleichzeitig das Eröffnungsspiel zur Fußball EM stattfand, waren zahlreiche Mitglieder zur Juni Versammlung erschienen. Der offizielle Teil war relativ kurz: Die Frankfurter Modellauto- Ausstellung wird in diesem Jahr leider ausfallen.
Im Nachgang zu seinem Bericht über das Musee National de l´Automobile in Mulhouse stellte uns Stefan ein schönes Fotobuch vor, das er dort vom Autor gekauft hat. „Silence on Rouille“ heißt der Fotoband von J P Hossan. Er hat mehrere Schrottplätze und Autofriedhöfe in Frankreich und Belgien besucht und eindrucksvolle Fotos von Fahrzeugwracks, die langsam von der Natur überwuchert werden, gemacht.
Dann kamen wir zu dem mitgebrachten Plastik.
Bereits im Mai hatte uns Stefan sein weit fortgeschrittenes Modell des BMC Mini Cooper 1275S von Tamya in 1:24. Das Original wurde vom BMC Werksteam bei Rallys eingesetzt in den 60er Jahren. Dabei erreichte das BMC Team einige vordere Plätze bei versch. WM Läufen. Sehr waren sie erfolgreich bei der Rallye Monte Carlo mit Siegen in den Jahren 1964 bis 1967. Allerdings wurde das Team nach seinem Sieg bei der Rallye Monte Carlo von 1966 disqualifiziert, mit der fragwürdigen Begründung, daß man nicht zugelassene Zusatzscheinwerfer an den Fahrzeugen angebracht habe. Stefans BMC Mini Cooper wird einen 1275S, Rally Monte Carlo 1967, Team Rauno Aaltonen / Henry Liddon darstellen.
Von Tamiya wurde 1983 zunächst ein Modell der „Straßenversion“ veröffentlicht und ein Jahr später dann die Rallye Variante. Dem Rallye Modell liegen alle Teile bzw. Gussäste des Straßen Minis bei, ergänzt um einen Gussast mit Rallye Equipment wie Schalensitz, Sportlenkrad, Rallyeinstrumente etc sowie einen passenden Decalbogen.
Stefan hat das Modell mittlerweile komplettiert und auf ein Diorama geklebt. Noch im Bau befinden sich die Figuren, die er darum gruppieren will und uns vorab schon einmal präsentiert. Das Verkleben des Modells auf der Dioramenplatte war ursprünglich nicht geplant, aber am Ende blieb aufgrund eines „Unfalls“ beim Bau nichts anderes übrig. Und das kam so: Die Türrahmen für Fahrer- und Beifahrertür, die von innen angeklebt werden, sind etwas zu lang, was beim Einkleben in die Karosserie zunächst nicht auffällt. Da es keine Positionierhilfen gibt, hat Stefen zunächst die Teile mit Klebeband probeweise fixiert, dabei gab es keine Probleme. Nach dem Einkleben aber, als dann die Karosserie probeweise auf das Chassis gesetzt werden sollte, passte das nicht mehr zusammen. Das Chassis ließ sich zwar im Heck in die Karosserie einklinken, aber im Frontbereich konnte man die Karosserie nur durch „beherztes“ Dehnen über das Chassis stülpen. Die Übeltäter waren dann irgendwann auch ausgemacht, es waren die zu großen Türrahmen, die je nach Position entweder vorne im Bereich des Armaturenbrettes oder hinten im Bereich der hinteren Innenverkleidung sperrten. In der Folge wurden die Türrahmen kleiner gefeilt, ebenso das Armaturenbrett, bis alles passte. Leider allerdings litt auf dem Wege dahin das Modell durch die vielen Anpassungsversuche etwas. Da man das Chassis eigentlich nur im Bereich der Radaufhängung beim Einklinken in die Karosserie gut festhalten kann, besteht die Gefahr, dabei die sehr filigran ausgeführte Radaufhängung zu beschädigen. Am Ende war der Achsschenkel links vorne fast abgeschert, und die Radaufhängung links hinten ganz abgebrochen. Nun musste der Modellbauer improvisieren, aber das macht ja das Hobby aus… Der vordere Achsschenkel wurde von innen mit einem dicken Klecks 2K-Kleber fixiert, da wackelt nun garantiert nichts mehr (läßt sich halt auch nicht mehr bewegen, ist aber bei einem Standmodell relativ egal). Dann wurde das Modell fertig gebaut. Es wurden alle Karossiereanbauteile angebracht wie Türgriffe, Stoßstangen etc., ebenso die Decals. Anschließend wurde es mit der Airbrush leicht verschmutzt. In diesem – bis auf das fehlende linke Hinterrad – fertigen Zustand wurde das Auto dann auf drei Rädern auf der Dioramenplatte verklebt. Und nach dem Trocknen wurde das noch fehlende Rad im Radkasten positioniert und mit Sekundenkleber fixiert. Et voilà – das Auto steht wieder auf vier Beinen… Fazit: Manchmal muß man im Modellbau halt Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen – und vielleicht ein bisschen schummeln
Als der Panzer IV von Tamya in 1:35 erstmals 1994 herauskam, galt er als eines der besten Panzermodelle. Inzwischen wurde er immer wieder aufgelegt. Michael hatte die Version von 2021 dabei. Er hat den Panzer bereits weit fertig und lackiert. Für die Zusatzschürzen und die Zimmerit Beschichtung hat er sich den Eduard Ätzteilsatz besorgt. Am meisten Aufwand erforderten aber die Ketten aus Einzelgliedern, ein 3D Druck von Panzerwerk.
Robert hatte wieder seine 1:72er Ju 87 B von Airfix in 1:72 dabei. Hier wächst so langsam ein schönes Modell zusammen. Sein Hauptanliegen war aber die Verklebung von Klarsichtteilen. Er hatte das Bodensichtfenster des Stukas mit seinem üblichen UHU Bastelkleber eingeklebt, der aber diesmal das durchsichtige Plastik angriff. Mit Klarsichtästen hat er verschiedene Kleber ausprobiert, aber noch keine endgültige Lösung gefunden.
Uns fiel nur die vorherige Behandlung mit Future oder AK Scheibenschutz ein, was ein Anlösen des Klarteils verhindern soll.
Uwe und seine verrückten Fahrzeuge. Heute hat er kein Fantasyprodukt aus der Zukunft mit, sondern – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht - ein real existierendes „Motorrad“. Es handelt sich um ein Tatamel genanntes Elektrobike des japanischen Herstellers Icoma.
Anfang des Jahres hat Uwe den Bausatz in den Vorankündigungen bei HLJ entdeckt. Es sollten Sets mit jeweils vier Motorrad-Bausätze sein. Auf die Bilder schienen die Varianten abgesehen vom farblichen Dekor identisch zu sein. Gesamtpreis etwa 13,80 EUR. Da die Moppedchen witzig aussahen hat Uwe eine Packung bestellt. Anfang Mai war es dann soweit. Die Tatamel Bikes wurden geliefert. Nach dem ersten Blick auf die Bausätze war klar: Nachbestellen! Doch Pustekuchen nix mehr lieferbar. Schade.
Zum Bausatz selbst. Das Tatamel Bike besteht aus 21 Teilen, die bereits von den Gießästen getrennt sind und in Plastiktütchen verschweißt sind. Alle Bauteile sind aus durchgefärbtem Kunststoff gegossen. Da es sich um Steckbausätze handelt sind also weder Farbe noch Kleber nötig. Die Bauzeit für das erste Fahrzeug belief sich auf etwa 15 Minuten. Bei den Folgenden ging es schneller: Auf der Verpackung ist eine Internet-Adresse angegeben. https://www.icoma.co.jp/en Um etwas mehr über das Tatamel Bike zu erfahren, hat sich Uwe mal auf der Internetseite umgeschaut. Das Original des Tatamel Bikes gibt es tatsächlich in Japan seit 2023. Es handelt sich um ein sehr kompaktes elektrisch betriebenes Stadtfahrzeug. Die Höchstgeschwindigkeit beläuft sich auf 40 km/h bei einer Reichweite von 30 Km. Das Leergewicht liegt bei 63 Kg, die Zuladung bei 100 Kg. Die 51,2 Volt 12 AH Batterie soll auf eine Zyklus von 2.000 bis 3.000 Aufladungen ausgelegt sein. Im Fahrzustand hat das Tatamel Bike eine Länge von 1,25 m, eine Breite von 0,65 m und eine Höhe von 1 m. Im zusammengefalteten Zustand sind die Abmessung L/H je 0,70 m B 0,25 m. Bei den kleinen Bausätzen handelt sich offensichtlich um sg. Promokits, d.h. Werbemodelle. Auf der Internetseite von Icoma finden sich nur Fotos der Originalbikes und der Modellbikes, sonder auch Fahrvideos des Originals. Also hat Uwe beschlossen nicht nur ein Bike im Fahrmodus und eins im Ruhemodus zu bauen, sondern auch ein Bike, das dem Original entspricht.
Zuerst hat Uwe die wulstige Einfassung der seitlichen Paneele weggeschliffen und die Flächen mit Evergreen Sheet auf gedoppelt. Die gelb lackierten Flächen wird Uwe nochmal abschleifen, da sich leider Staubflusen eingeschlichen haben. Weiterhin hat Uwe die auf den Originalbildern zu erkennenden acht Eckenschoner für die seitlichen Panele aus verschieden dicken Sheets hergestellt und mit Schraubenköpfen versehen. Die Stützrollen, auf denen das zusammengeklappte Fahrzeug steht, hat Uwe seitlich aufgebohrt und mit Sechskantmuttern versehen. Auf den Fotos erkennt man außerdem, daß auf den hinteren Radträger Deckel aufgesetzt sind. Darunter befindet sich vermutlich der Elektromotor. Bei den Bausätzen sind diese Deckel nicht mal angedeutet. Also hat Uwe mit schmalen Plastikstreifen den Deckelrand imitiert. Auf dem Radträger sieht man eine alufarbene aufgeschraubte Abdeckung, die am Modell nicht zu finden ist. Uwe hat diese Abdeckung aus sehr dünnem Alublech geschnitten und mit gedruckten Schraubenimitaten versehen. Die Vorderradgabel ist bei den Modellen extrem plump ausgeführt. Hier hat Uwe die komplette Gabel entfernt und wird diese durch Teile der Gabel einer Honda Monkey ersetzten. Die entsprechenden Gabelteile hat er bereits vorbereitet. Uwe wird uns bei den nächsten Vereinsabenden bestimmt über die Baufortschritte berichten.
Peter hatte sehr viele Neuerwerbungen dabei: Zunächst fielen uns 3 Fahrzeuge auf: Die Geländefahrzeuge sind recht gelungene 3D Drucke, die er aus England erworben hat. Sie sind in 1:56 gehalten und orientieren sich am Oshkosh Sherpa. Er will sie in den Fuhrpark seiner Katahaner integrieren. Auch der Preis schien uns mit zwischen 10 und 15€ recht gut (verglichen mit anderen Anbietern, etwa Shapeways, wo 1:144 Fahrzeuge schon so viel kosten). Natürlich sollte man Details verbessern. So sehen etwa die Geschütze sehr primitiv aus. Dann kam er zu seiner Befestigungsanlage: Auch hier hat er wieder ein Schnäppchen erwischt. Er demonstrierte uns wie die modular angelegte Festung demontiert und entsprechend umgebaut werden kann. Auch die schwarze Farbe bietet sich als Grund für weitere Trockenbemalung an.
Als letztes zeigte er uns noch einen Bunker in Lasercut. Einfach zusammensteckbar ist das einzige Problem, dass man die Wände an den Schießscharten verdicken muss.