2024 Clubabend 13.09.
Reiners neuestes Projekt ist ein Londoner Doppeldeckerbus Typ B 1910.
Zu Beginn der 20. Jahrhunderts war der immer stärker werdende Verkehr in einer
Welt-Metropole wie London durch Kutschen und Pferdebahnen nicht mehr zu
bewältigen, so entstand der Doppeldeckerbus Typ B und wurde 1911 zum ersten Mal
eingesetzt. lngesamt konnten bis zu 34 Passagier befördert werden.
Die rechnerische Höchstgeschwindigkeit betrug 26 km/h (16mph). Die Londoner Polizei verfügte aber eine max. Geschwindigkeit von 19 kmlh (12mph)
Die ersten Exemplare hatte noch keine Scheinwerfer, man war der Meinung, die
lnnenbeleuchtung reiche aus, aber es kam bei Nacht immer wieder zu gefährlichen
Situation, so dass im Jahre 1912 alle Busse mit Scheinwerfern nachgerüstet wurden.
Während des ersten Weltkrieges wurden Busse zum Mannschaftstransporter umgebaut oder auch fahrbarer Taubenschlag und waren hauptsächlich in Frankreich im Einsatz. lnsgesmat wurde bis Ende der l920er Jahre fast 3.000 Busse gebaut.
Der Roden-Bausatz in 1:72 ist ein kompletter Spritzguß-Kit sehr gut detailliert,
an manchen Stellen zu sehr.. z.B. filigrane Streben werden durch giantische
Angußstellen am Gußrahmen gehalten, diese Teile überstehen das Entgraten nicht, verschiedene Kleinteile hat Reiner deshalb durch einen gezogenen Gießast oder evergreen-Profile ersetzt.
Was beim ersten Studium der Bauteile auffällt, ist, dass die Fensterfolie zwar bedruckt ist, aber der angezeichneten Rahmen für die Seitenfenster viel zu kurz ist, zum Glück ist. die komplette Folie groß genug, und man behebt das Problem, in dem man den Druck vorsichtig mit einem Holz-Zahnstocher wegschabt.
Auffällig ist auch noch, das es drei verschiede Beschriftungstechniken für u.a.
die Werbetafeln gibt. Decals (Busbeschriftung) und die Reklame ist entweder auf Papier oder Pappe gedruckt, da ist das Ausschneiden eine besondere Herausforderung.Die Seitenteile des Busses sind nur teilweise lackiert, der obere Teil in elfenbein, das Rot des unteren Aufbaus ist ein großflächiges Decals, was Reiner entsprechend zurecht geschnitten hat, so hat er sich das Abkleben erspart.
Die Dachpartie und die Motorhaube sind konventionell mit Revell-Rot aus der Spray-Dose lackiert.
Nach dem Reiner ein Teil der Decals angebracht hatte, bemerkte er, dass sie teilweise - ohne Vorwarnung - einfach abgefallen oder zerbröselt sind. Deshalb ist das Modell auch noch nicht fertig. Er hat dem lmporteur (Glow2b) angeschrieben und wartet auf Ersatz der Decals.
Heute brachte unser Dauergast Christoph das 1983 erschienene Büchlein „The Verlinden Way Volume II, Military Models and Dioramas" mit, das einen Schwerpunkt auf den US-amerikanischen Sherman-Panzer des 2. Weltkriegs legt. Hintergrund dürfte v.a. das im Jahr 1982 auf den Markt gekommene 1:35er Tamiya-Model des M4A3 (MM222) gewesen sein, das auch den Titel „Modell des Jahres“ erhielt. Zusammen mit dem bekannten und guten Modell des M4A1 von Italeri (No. 225) ergaben sich seinerzeit nie gekannte Möglichkeiten zum Bau unterschiedlicher Varianten dieses, in mehr als 50.000 Exemplaren gebauten, Fahrzeugs. François Verlinden behandelt in seinem Band verschiedene Modellvarianten, die mittels Kit-Bashing, Scratch-Building, selbst erstellter Resinteile und Techniken der Verwitterung, entstehen können. Er zeigt dies dem Modellbauer anhand von Detailfotos in damals beinahe revolutionärer Form, was seinerzeit ein oft stundenlanges Studium zum möglichst exakten Nachbau zuhause nach sich zog.
Christoph erläuterte anhand seiner M4A3 105mm Haubitze einige Aspekte der o.g. Techniken und gab einen kurzen Überblick des in sechs spezifischen Varianten hergestellten M4 Shermans: z.B. unterschiedliche Formen der Panzenwanne (gegossen vs. geschweißt), Motorverianten (Auto-/Diesel, Flugzeuztriebwerke) sowie Laufwerke (VVSS vs. HVSS), Haupbewaffnung (75mm, 76mm, 105mm) und verwies auf die verschiedenen Hersteller von Teilen und Komponenten, die anhand von aufgebrachten Codes/Symbolen am Fahrzeug auch heute noch, als am industriellen Fertigungsprozeß Beteiligte, identifizierbar sind. Für wahre Experten (und solche, die es werden wollen), gibt es reichhaltige Literatur, z.B. das allumfassende Werk „The Sherman – Design and Development" von Patrick Stansell und Kurt Laughlin aus 2013 in englischer Sprache (Ampersand Publishing). Das eingangs besprochene Büchlein von Verlinden ist 1983 auch als deutsche Lizenzausgabe unter dem Titel „Dioramen-Bau mit François Verlinden" im Alba Buchverlag erschienen und kann z.B. über eBay erworben werden.
Dieses Mal hat uns Uwe keine fertig gebauten oder angefangenen Modelle mitgebracht, sondern zwei nicht nur für Ihn neue Bausätze. Zum einen ist das die Honda Dax 125 Limited Edition Tamiya im Maßstab 1 : 12 von Tamiya Über die originale Honda Dax braucht man nicht mehr viel erzählen. Von der Ur-Dax wurden zwischen August 1969 und Ende 1981 etwa 720.000 Exemplare gebaut. Im Jahr 1995 kam es zu einer Widerauflage der Dax mit einem sehr an Original angelehnten Design. Im März 2022 überraschte Honda mit der Ankündigung einer Honda Dax 125. Die Ur-Dax hatte nur 50ccm. Abgesehen von größeren Motor hat die Dax 125 vorne und hinten Bremsscheiben mit ABS, Abblend.- und Fernlicht, LED-Blinker und LED-Rücklicht. Auf der Bangkok International Motor Show 2023 dann die nächste Überraschung: die Dax125 Tamiya Limited Edition. Eine Idee des offiziellen Thailändischen Honda Dealers Cub House.Diese Dax hat einen leuchtend blau metallicfarbenen Rahmen mit den Tamiya Logos. Und einem Dachshund-Emblem auf der Hupenabdeckung. Die Kirsche auf dem Kuchen (Originalzitat aus der Tamiya Bauanleitung) ist ein spezieller Helm, den die Käufer der Dax Limited Edition Tamiya bekommen haben. Der Helm ist silberfarben lackiert und mit dem Dekor des Tamiya-Logos versehen. Dieser Helm ist auch im 1:12er Bausatz der Honda Dax enthalten. Die typische Tamiya-Box ist komplett gefüllt. Die Spritzrahmen sind einzeln in Plastiktüten verpackt, so daß auch die empfindlichen Chromteile keinen Schaden nehmen. Nach einer ersten in Augenscheinnahme sind die einzelnen Teile qualitativ top. Teile wie der Kettenantrieb, die verrippten Zylindergehäuseteile, Spiegelarme sind äußerst filigran. Da droht bei Unachtsamkeit ggf. die Bruchgefahr. Die „Karosserieteile“ sind aus Kunststoff in blaumetallic gespritzt, so daß man fast auf eine Lackierung verzichten könnte – wenn da nicht die Klebenähte wären. Über die Passgenauigkeit wird uns Uwe berichten sobald er die Honda Dax gebaut hat. Der Preis des Bausatzes beläuft sich übrigens auf rd. 25 EUR.
Star Wars Speeder Bike im Maßstab 1 : 12 von Revell. Als Revell Ende 2023 als Neuheit das Speeder Bike im Maßstab 1:12 ankündigte, kamen natürlich sofort Überlegungen auf, ob es sich um eine Wiederauflage des Bandai-Bausatzes handeln könnte. Beim Bandai-Bausatz wurde oft die „unpassende“ Größe kritisiert. Sie soll bei etwa 1:11 liegen. Doch beim Revell-Bausatz handelt es sich um eine Neuentwicklung. Der recht große Karton ist leider spärlich gefüllt. Uwe hat problemlos die Spritzrahmen von zwei Speeder Bike Bausätzen in einem Karton untergebracht ohne daß die Gefahr von Beschädigungen besteht. Der Bausatz enthält nicht nur das eigentliche Speeder Bike sondern auch die Figur eines Stormtroopers als Fahrer, die Figur des kleinen Grogu und eine Baseplatte mit zwei transparenten Trägerteilen zwischen Base und Bike. Die meisten Bauteile sind so konzipiert, daß sie nicht geklebt sondern nur zusammengesteckt werden müssen. Ob das ausreichenden Halt und Stabilität gibt bleibt abzuwarten.In den Star Wars Filmen ist das Speeder Bike meist in einem seidenmatten Braunton zusehen. Es gibt das Speeder Bike allerdings in einem schwarz-weis Schema, das zur Unform der Stormtrooper passt. Die Figur des Stormtroopers ist starr. D.h. es sind keine unterschiedlichen Posen oder Körperhaltungen möglich. Lediglich der Kopf der Figur ist drehbar. Somit muss die Figur leider zwingend auf dem Speeder Bike sitzen.Da Uwe bereits andere Fahrzeuge für die schwarz-weisen Stormtrooper gebaut hat, wird natürlich auch das Speeder Bike in Schwarz und Weis gebaut. Idealerweise sind die Bauteile des Speeder Bikes bereits in schwarzem und weisem Kunststoff gespritzt. Da die Stormtrooper Figuren, die Uwe bereits besitzt, unlackiert in einem „rohem“ Kunststoffgewand sind, wird Uwe versuchen auch beim Bau des Speeder Bikes ohne Verkleben auszukommen.Dem Bausatz liegt ein kleiner Decalbogen bei. Darauf sind auch Decals für Gebrauchsspuren an den vorderen Finnen und der Motorverkleidung vorgesehen. In Uwes Augen eine recht praxisfremde Idee.Revell selbst nennt auf seiner Homepage einen Bausatzpreis von rd. 65 EUR, Uwe hat seineBausätze für rd. 48 EUR gekauft.