2013 Clubabend 09.08.

 

Trotz der hohen Temperaturen der vergangenen Wochen waren die PMV Mitglieder in der Sommerpause nicht untätig. So konnten wieder zahlreiche Modelle in den unterschiedlichsten Bauzuständen begutachtet werden.

 

Reiner zeigte ein Modell der Rally Paris-Dakar. Den Citroen C4 von Heller in 1:43 , den er bereits im Juni noch unfertig dabei hatte, konnten wir nun reif für die Vitrine bewundern. Als Vorbild dkient das Fahrzeug, mit dem Sebastian Loeb 2010 an der Paris-Dakar teilnahm. Wieder einmal hat er aus einem relativ billigen Serienbaukasten ein Supermodell gebaut. Natürlich hat er den Bausatz mit zahlreichen Extras verfeinert: Überrollkäfig aus Evergreen Profilen, Schmutzfänger aus Millimeter-Papier oder die Antenne aus Besenhaar auf dem Dach. Dazu kommt aber auch eine saubere Lackierung des kleinen Boliden. Allerdings enttäuschten die Heller Decals, die sich nicht besonders gut aufbringen ließen. Abhilfe gibt es von der Firma Colorado, die Reiner verwendete und mit denen er sehr gute Erfahrungen machte.

 

Auch Stefans Fiat 131 Rally von ESCI (beziehungsweise die Wiederauflage von Revell) in 1:24, den er bereits im Juni unfertig dabei hatte, steht jetzt vollendet auf der Dioramenplatte. Das Modell stellt Walter Röhrls Fiat dar, mit dem dieser  an der Portugal Rally teilnahm. Leider waren  viele der auf dem Umfangreichen Decalbogen gedruckten Abziehbilder zu groß und passten nicht auf das Modell. Er fertigte diese Decals selbst auf seinem Laserdrucker an. Andere, vor allem die größeren Teile, zerrissen beim ersten Versuch, sie aufzubringen. Allerdings sorgte Revells Serviceabteilung für kleines Geld  zügig für Ersatz.

Dann stellte er uns noch zwei Projekte vor: Hasegawa hatte vor einiger Zeit mehrere Mitsubishi Lancer Versionen in 1:24 herausgebracht. Allerdings hat der japanische Hersteller nicht alle Details für die jeweilige Version verändert (Flugzeugbauer kennen diese Politik von Hasegawa ja auch: Ein neues Decal macht noch lange keine neue Version). Immerhin hat Hasegawa die Karosserien entsprechend verändert, allerdings alle anderen Spritzrahmen unverändert beibehalten. Stefan will die entsprechenden Details, die die Unterschiede zwischen der „Evolution III“ von 1996 zur   „Evolution IV“ 1997 ausmachen, so weit wie möglich einbauen. Allerding wird an einigen Stellen nur eine kräftige Verschmutzung Hasegawas Fehler kaschieren können. Allgemein kritisierte Stefan die Innenausstattung der Lancermodelle: Die einteilige Bodenwanne des Fahrgastraumes, die wohl den Zusammenbau für Ungeübte erleichtern soll, kann der erfahrene Modellbauer nur schlecht weiter detaillieren. Außerdem zwingt die Materialstärke den Formenbauer zu Kompromissen, die teilweise die Dimensionen verzerren. So passen nur „Zwergensitze“ in das Hasegawa Cockpit. Bei den Decals gibt es auch einige Probleme: Die australische Zigarettenmarke 555 sponserte die Fahrzeuge und das darf natürlich inzwischen nicht mehr gedruckt werden. So blieb nur wieder die Eigenherstellung.

 

 

Hans hatte diesmal ein Harley Davidson WLA Motorrad in 1:87 mit. Der Winzling stammt von Architec und ist eigentlich als Militärfahrzeug gedacht. Hans hat es konsequent demilitarisiert und in eine Zivilversion umgebaut.

 

 

Ernst zeigte zwei Propellerflugzeuge der Firma Roden in 1:144: Die Douglas C 47, die Militärversion der berühmten DC3 und die ATL Carvair. Zwar gab es bereits eine DC 3 von Minicraft, das war zwar ein schön gemachtes Modell, hatte aber viele Fehler (so waren die Motorgondeln so nah am Rumpf, dass die Propeller sich nicht drehen konnten, die Räder waren zu groß, die Flächen an der falschen Stelle am Rumpf…) und etwas besser Eastern Express. Das neue Roden Modell übertrifft alle. Vor allem hat es durchsichtige Fenster und eine separate Frachttür, die zum Dioramenbau geradezu einlädt (Berliner Luftbrücke etc.). Außerdem ist das Plastik stärker als das von Minicraft. Hier hatten sich die Tragflächen oft bereits in der Packung verzogen. Leider fehlt eine entsprechende Innenausstattung, die man für ein Ladediorama dann ergänzen sollte. Auch die Decals sind etwas sparsam ausgefallen: Man kann nur eine USAAF C47 markieren. Aber es gibt ja Alternativen. So hat Harald Hensel (HaHen) einen Bogen für C47 der Bundesluftwaffe im Angebot. Schön wäre auch ein Satz für die Flugzeuge der neuen Lufthansa zu deren Erstausstattung demilitarisierte C47 gehörten.

 

Die ATL Carvair wurde von Aviation Traders aus Douglas DC 4 zu Autotransportern umgebaut, die vor allem zwischen England und Frankreich oder auf die Kanalinseln eingesetzt wurden. Bisher gab es von diesem Flugzeug nur teure Umbausätze von F-rsin und Braz.  Allerdings hatten diese einen Kabinenboden und Decke und die Bugklappe lag separat bei, konnte also geöffnet montiert werden.  Zu dem hohen Preis für Grundbausatz (Minicraft) und Umbauteil kamen noch die Kosten für neue Decals. Roden bietet nun einen kompletten Bausatz (selbstverständlich mit passenden Decals) zu einem relativ günstigen Preis an, der sich leicht zusammenbauen lässt. Allerdings sieht Roden keine geöffnete Bugklappe vor. Die muss der Modellbauer bei Bedarf entlang der Gravur absägen und Boden und Decke des Frachtraumes scratchen. Ansonsten hatte Ernst lediglich mit den  Motoren Probleme. Der Zusammenbau eines Sternmotor Cowlings aus 2 Hälften ohne Haltepunkte birgt immer die Gefahr, dass die Teile nach dem Zusammenfügen beim Trocknen leicht verrutschen. Die Roden Decals will Ernst nicht verwenden, obwohl sie gut gedruckt sind. Wahrscheinlich wird er das Modell in  Aer Lingus Farben fertig stellen.

Robert hatte diesmal erste Ergebnisse seines Ausfluges in die Rennsport Szene dabei: Seinen Porsche 956 in 1:24 von Tamya hat er schon in vielen Unterbaugruppen fertig. So zeigte er uns die schön detaillierten und sauber gebauten Teile.