2017 Clubabend 13.10.

 

Der offizielle Teil unseres Oktober-Treffens war etwas umfangreicher. Johannes berichtete von der Inspiration Modellbau, die in diesem Jahr wieder in Nieder Olm stattfand und bei der er den PMV als Aussteller repräsentierte. Auch in Hailer beim PMV Main-Kinzig war der PMV mit 4 Tischen vertreten. Johannes Hans und Ernst zeigten polnisches Militär vor 1939 in 1:35, Fahrzeuge 1:87 und Flugzeuge in 1:72 und 1:144. Hier steht bereits ein offizieller Bericht auf unserer Seite. Reiner gab seine Eindrücke als Besucher wieder.

Natürlich wurde noch der Auftritt des Vereins bei der Frankfurter Modellauto Ausstellung vorbereitet, für die Stefan schon Tische reserviert hat.

Auch die Pläne neue Vereins- T-Shirts zu beschaffen war wieder ein Thema. Pascal hat für die Sticker schon Entwürfe geliefert.  Hier wollen wir uns um Angebote kümmern und auf Kostenvoranschläge warten.  Dann konnten wir uns dem mitgebrachten Plastik widmen.

 

 

Vor allem der winzige Heuwender von Hans in 1:87 sorgte für Aufsehen. Das filigrane Modell von Weinert besteht aus Ätzteilen, die erst zu recht gebogen, dann zusammen gelötet oder geklebt werden müssen. Alleine die Räder bestehen aus 4 Teilen. Das Modell kann mit einer Deichsel für Pferde oder Traktoren gebaut werden. Hans entschied sich für letztere. Werden wir den Heuwender bald hinter einem Lanz Schlepper sehen?

Das zweite Modell  entstand auf der Basis eines Unimogs 1:87 von Rocco und erhielt den Aufbau eines US Army Trucks. Hans hat dieses Modell nach seiner Fantasie gestaltet. Natürlich wurden die Teile gesupert mit neuen Spiegeln und Kuhfängern versehen. Die Dachrailing stammt aus einem Ätzsatz für Schiffe. Am Schluss wurde das Modell sauber lackiert und verschmutzt.

 

 

Reiner stellte uns sein neuestes Paris-Dakar Fahrzeug in 1:43 vor: Den umgebauten Mercedes 600TE, mit dem der Schweizer Clay Regazzoni  1991 an der berühmten Rally teilnahm. Dabei hat ihn vor allem das Schicksal Reggazonis berührt. Ein schwerer Unfall beim Grand Prix in Long Beach beendete 1980 die erfolgreiche Karriere des Rennfahrers. Trotz Querschnittslähmung übte  Regazzoni weiter Motorsport in behindertengerecht umgerüsteten Fahrzeugen aus. So fuhr er mehrmals bei der Paris- Dakar mit. Das Modell stammt von Gaffe. Leider konnte Reiner keine Originalfotos im Netz und seiner Literatur finden und verließ sich auf die Anleitung von Gaffe. Zunächst kritisierte er Gaffe für die extrem matten Decals und verschmutzte das Fahrzeug extrem. Auf der IAA stand er dann aber Rally-Fahrzeugen gegenüber, die tatsächlich so matt beschriftet waren.

 

 

 Peter hatte Polnische Kartonmodellbaubögen für Panzerzüge dabei. Die geraden Aufbauten eignen sich hervorragend für Kartonmodelle, die man dann auf HO-Fahrgestelle setzen kann.  Er will die Modelle natürlich in Warhammer Dioramen einbeziehen.

Auch zwei neue Warhammer Figuren aus der Erstschlag-Edition, die er jüngst erstanden hat,  konnte er uns zeigen.

 

 

Endlich fertig! Stefans Toyata Prius in 1:24, der aus dem Fujimi Kit entstanden ist. Schon öfter hatte er uns über seine Schwierigkeiten berichtet, den japanischen Bausatz in seinen europäischen Prius zu verwandeln. Natürlich war der Umbau von Rechts- auf Linkslenker am aufwendigsten, aber auch sonst barg das Modell einige unangenehme Überraschungen. Auch die Lackierung gelang ihm nicht auf Anhieb und am Schluss wollten die Außenspiegel nicht in Position bleiben. Aber all das sieht man dem fertigen Modell nicht mehr an. Die Krönung sind die Individuell angefertigten Decals, die Tin Wizard nach seinen Vorgaben anfertigte.

 

Da die erste Lackierung des Prius etwas Orangenhaut zog , musste er die Oberfläche nachbehandeln und polieren. Er nahm dies zum Anlass über seine Verfahren zu berichten. Er benutzt hierzu nicht die teuren Modellbau Schleifmittel, sondern die günstigen Schleifpapiere in 1500er und 2000er Körnung, die er bei Farbgeschäften (z.B. Farben Prinz) gekauft hat. Zum Polieren benutzt er Polierpaste von Rot-Weiss.

 

Diesmal hatte Ernst keine Flugzeuge dabei. Nach langem Zögern hat er erstmals 3D-Drucke bei Shapeways bestellt. Die Fahrzeuge im Maßstab 1:144 von Rail in Scale werden bei Shapeways gedruckt und waren innerhalb von  zwei Werktagen  in aufwendiger, bruchsicherer Verpackung ausgeliefert. Er hat sich die Sonderedition „Strohmlinienfahrzeuge“ und einen Citroen zugelegt, die auf einem 30er Jahre Flugfeld (Ju52 und G38) stehen sollen. Nicht so schnell ging es bei der zweiten Lieferung Zurüstteile für 144er Flugzeuge. Die Schleudersitze und Schubdüsen vom Small Scale Shop, der auch bei Shapeways drucken lässt, brauchten  über eine Woche, bis das Päckchen bei Ernst ankam. Alle Teile sind in der besseren Qualität „ Frosted Ultra Detail“ gedruckt. Das Material ist matt und durchscheinend und zeigt feine Details. Die Fahrzeuge sind aus 2 Teilen und haben sogar Inneneinrichtung wie Sitze und Lenkräder. Obwohl die Oberflächen relativ glatt sind, will Ernst sie noch etwas nacharbeiten. Die Fenster sind durchbrochen und sollten mit Crystal Clear oder durchsichtigem Plasticsheet verglast werden. Mit den 40 Martin Baker Schleudersitzen lassen sich 20 F4 Phantom in 1:144 oder 40 Jaguare etc. ausrüsten. Wir sind gespannt, wie die Modelle lackiert aussehen.

 

 

Zwar macht die Ju88 von Robert weiter Fortschritte, sein Hauptanliegen war uns von seinen Erfahrungen mit Schmucksteinkleber zu berichten. Diese Klebestifte, die er über Amazon im Internet bezogen hat, sind sehr haltbar und eignen sich nach seiner Erfahrung hervorragend für die Verklebung von Verglasungen und flächigen Ätzteilen auf Plastik. Die Klebespitze der Stifte ist zwar relativ fein, allerdings arbeitete er bei besonders feinen Klebungen mit Zahnstochern, mit denen er den Kleber aufträgt. Als Beispiel zeigte er uns die geätzten Eduard Funkgeräte, die er auf die ICM Ju88 Cockpitrückwand mit dieser Methode aufgeklebt hat.

 

 

Text: Ernst Kögel Fotos: Pascal Engelhardt und Ernst Kögel